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und in den Westpyrenäen von Bayonne nach Pamplona. Letztere ver-
läuft über den Paß von Roncesvalles, durch den Karl der Große seinen
Rückzug nach Spanien nahm. Der Sage nach fand hier Roland, der
Neffe Karls des Großen, mit der Nachhut des kaiserlichen Heeres den
Tod. — Die Übergangsstellen am äußersten Rande der niederen Ost-
und West Pyrenäen werden auch auf spanischer Seite durch Festungen
geschützt: im Osten Gerona, im Westen San Sebastian. — Die Zentral-
pyrenäen erreichen eine mittlere Höhe von 2800 m. Sie nehmen den
größeren Teil des Gebirges ein. In diesem erheben sich auch die höchsten
Gipfel, das Granitmassiv des Maladetta (3400 m), der Mont Perdu
mit seinen zackigen Spitzen (3350 m) und weiter nach Norden vorgeschoben
Abb. 35. Die Pyrenäen. Tal von Gavarnie.
der Pic du Midi (2900 in). Die größten Höhen der Alpen werden
nirgends erreicht. Auch die Gletscherwelt der Pyrenäen kann sich nicht
messen mit derjenigen der Alpen. Die geringere Vergletscherung ist vor
allem darauf zurückzuführen, daß die Schneegrenze in den Pyrenäen
schon wegen der südlicheren Lage durchweg höher liegt als in den Alpen.
Zur Eiszeit war natürlich auch in den Pyrenäen die Vergletscherung
bedeutender. Dafür zeugen Gletscherschliffe, erratische Blöcke, Moränen-
Hügel, Schotterterrassen und die vorhandenen Seen, welche freilich an land-
schaftlicher Schönheit auch hinter den Alpenseen zurückstehen. — Unter
der Tierwelt sind in den Wäldern der Pyrenäen besonders Wolf und
Bär, Wildschwein, Wildkatze, Marder, Luchs und Hirsch vertreten.
Auch eine Gemsenart kommt vor, dagegen ist der Steinbock selten. Der
Waldbestand der Pyrenäen ist kein so großer, und der Graswuchs ist
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Roncesvalles Karl_der_Große Karl Roland Karls
Alpenländer: Tirol. — Österreich.
31
47. Der Schafberg im Salzkammergut.
Der jähe Abbruch der Kalkschichten tritt oft an den Bergen der Alpen auf, so am Faulhorn südlich vom
Briemer See, am kühnsten jedoch am „österreichischen Rigi", dem Schafberg am St. Wolfgang-See.
48. Der Workotschberg im Böhmischen Mittelgebirge.
Bei Aussig an der Elbe steigen Basaltkegel steil wie Torpfeiler empor. Unter ihnen fällt der Workotsch durch
die fächerartige Stellung seiner Basaltsäulen auf. Seine Vorderkante gleicht dadurch der Schwanzfeder eines Vogels.
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Schweiz.
75
läßt, und erreicht die Aar unterhalb Bruck; l>) die Reuß vo.m
St. Gotthardt durch das Urseren-Thal, über Altorf durch den
Vierwaldstädter-See (44 M. lang, 1{ t breit, 9-00 ^5.
tief), den sie bei Luzern schiffbar verläßt, und mit welchem der
Zuger - See (2 M. lang, 1200 F. tief) in Verbindung steht,
unterhalb Bruck in die Aar. Links gehen in dieselbe: a) die
Sa ane unterhalb Bern; b) die Zihl oberhalb Solothurn, ì°ommt
durch den Vieler-See (14 M. lang, 390 F. tief) au6 dem
N e ufch a t e ller - oder Neuenburger - See (44 M. lang,
1 M. breit, 450 F. tief), in welchen sie bei Pverdün vom Iura
als Orbe gefloffen ist, welche durch den Nozon mit dem Gen-
fer see (9 M. lang, fast 3 M. breit, an 900 F. lief) in Verbin-
dung steht; mit dem Murten-See steht der Neuenburger durch
die Broge in Verbindung. Auf der französischen Gränze berührt
noch der D 0 u b s die Schweiz.
Produkte: Eisen, Kupfer, Blei, Schwefel, Vitriol, Stein-
kohlen, Lavezsteine, Marmor, Alabaster, Gyps, Thon, Torf,
Serpentin, Krystalle, wenig Salz, Mineralwasser; Alpenkrauter,
Wein, Obst, Hanf, Flachs, Tabak, Kartoffeln, wenig Getreide und
Holz; Steinböcke, Gemsen, Bären, Wölfe, Luchse, Murmelthiere,
Rindvieh, Pferde, Schafe, Adler, Geier, Bienen, Fische, Seide rc.
Einwohner: 2,037,000, die teutsch, französisch, romanisch
oder churwalsch und italienisch sprechen, zum Theil Tuch-, Baum-
woll-, Leinwand-, Seiden-, Flor-, Band-, Papier-, Uhren-,
Spitzen-, Galanteriewaaren-, Eisen-, Kupfer- u. a. Fabriken
unterhalten, und mit den Fabrikwaaren, und mit Käse, Butter,
Rindvieh, Pferden, Hauten, Leder, Horn, Marmor- und Galan-
teriewaaren rc. einen ausgebreiteten Handel treiben, der durch die
Seen, einige schiffbare Flüsse und gute Landstraßen befördert wird.
Die Religion ist vermischt. In den kleinern Kantonen in
Lucern, Freyhurg, Solothurn, Tessin und Wallis ist die^katho-
lische Religion die herrschende; dem reformirten Bekenntniß
folgen die Kantone Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, Genf,
und Neuenburg; gleich herrschend sind beide Parteien in Grau-
bündten, St. Gallen, Appenzell, Glarus, Thurgau, Aargmu und
Waadtland; der Katholiken sind 817,110, der Prole starrten
1,218,100 und der Juden 1810 in 2 Dörfern.
Verfassung: völkerrechtlicher Verein unabhängiger Staa-
ten ; ihm ist von den großen Machten Europens eine ewige Neu tralitat
zugestanden. Von 21 Kantonen hat jeder seine eigne, unabh angige,
mehr oder minder demokratische oder aristokratische, Neu enburg
eine beschränkte monarchische Verfassung; doch sind die L Untone
vereinigt durch die Tagsatzung (Versammlung von K< mtons-
deputirten, je zu 2 Jahren abwechselnd zu Zürich, Ber n und
Lucern, welche Kantone daher auch Vororte der gesammt en Re-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Europa. Graecia. §. 130.
409
in Epirus der Lacus Pambötis (Ilapßwzig ktf-ivy, j. See von Ioannina)bei
Dodona in Molossia, u. die Acherusia Palus ('Ayepovoía Xipvy) in Thes-
protia zwischen Pandosia u. dem Sinus Thesprotius; in Thessalien der
Nessönis L. (Neaowvt'g, j. Karatjair od. Mavrolimni), östlich neben dem
Peneus u. gleich nordöstl. von Larissa in Pelasgiotis, mit dem südöstlichem
ßoebeis bei hohem Wasserstande zusammenhängend u. durch die Laris-
saeer eingedämmt, u. der Boebéis (.Botßrfig, j. Karla), ein bedeutender
See, der sich gleich neben dem vorigen bis zum Pelion herabzieht; in
Aetolien der Trichönis (Tptywi/lg, j. See von Zygos od. Vrakhori), ein
grosser See nördl. vom Geb. Aracynthus u. östl. vom Achelous, mit dem
er durch den Fl. Cyathus in Verbindung stand , dessen westlicher Theil
ehemals Hydra (Tdya), später aber nach der an seinem Südufer gelege-
nen Stadt Lysimachia (Avoipayta) hiess ; in Böotien der Copáis (Kornuig,
j. gewöhnlich schlechthin Limni, aber auch See von Topolias od. Topoglia),
ein grosser, vom Fl. Cephissus, der ihn durchfliesst, gebildeter (u. daher
früher Kycpioaig l. genannter) See östl. von Orchoménus u. Coronéa u.
westl. vom Geb. Ptoon, nach der an seiner Noseite liegenden Stadt Copae
benannt [Flötenrohr — Aale — Wasservögel— Emissarien in’s euböische
Meer]; u. endlich in Arcadien der Stymphälis (Ezvpqaxig, j. See von
Zaraka) , ein kleiner See im N. der Landsch., südl. vom Berge Cylléne,
nach der an seinem Nordufer gelegenen Stadt Stymphalus benannt [Stym-
phalische Vögel]. — Die vorzüglichsten Produkte Griechenlands waren
aus dem Thierreiche ausser einigen reissenden Thieren, namentlich Bären,
Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde (besonders in Thessalien), Maulthiere,
Esel, gute Jagdhunde (besonders in Epirus), Schildkröten, Adler, Geier,
eine Menge Tauben u. andre Vögel, Delphine, Sepia- u. andre Fische,
Purpurschnecken, Bienen, Seidenraupen, Heuschrecken; aus dem Pflan-
zenreiche Weizen, Gerste, Hafer, Südfrüchte aller Art, besonders Oliven,
Feigen, Granaten, Citronen, Orangen, Quitten, von anderm Obste Birnen
u. Aepfel, Wein, Lorbeer, vieles Nutz- u. Bauholz, Melonen u. Gurken,
Knoblauch u. Zwiebeln, Portulak, viele Medizinalpflanzen, besonders Hel-
leborus u. Asphodelus; aus dem Mineralreiche Gold, Silber, Kupfer, Mar-
mor, Magnetstein, guter Gyps, Salz u. s. w. — Was die Bewohner
Griechenlands betrifft, die einen besondern Stamm der grossen indo-euro-
päischen Völkerfamilie, den pelasgisch-hellenischen, bilden, so werden uns
als die Urbevölkerung des Landes die Cäres (Küyeg, in Argolis, Megaris,
namentlich aber auf den südlichem Inseln des ägäischen Meeres), die Le-
leges (Aixeyeg, besonders in den Ländern der Süd- u. Westküste bis nach
Locris u. Phocis hinein), zu denen wohl auch die Caucönes (Ka.vv.wvtg,
in Elis u. Aetolien), Curetes (Kovprjzeg, in Aetolien u. Acarnanien), Hyan-
tes ('Tavzeg), Abantes ('Aßavzeg) u. Aönes ('Aovtg, in Phocis, Böotien,
Euböa u. s. w.) gehörten, u. die weit verbreiteten Pe/asgi (Tlexaoyoi, na-
mentlich in Epirus, Thessalien, Böotien, Attica, Argolis u. Arcadien) ge-
nannt. An die Stelle der letztem treten in der wirklich historischen Zeit
die Helleres ( Ellyveg), eigentlich wohl derselbe Stamm, der früher Pe-
lasgi hiess , nur unter veränderten politischen Verhältnissen, indem man
unter diesem Namen die rein griechischen u. auf einer etwas höhern Stufe
der Kultur stehenden Stämme den mit andern Stämmen, namentlich Uly-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
157
Europa. Südkarpathenland.
§. Z. Gewässer. — Die mittlere Donau, welche bei
Presburg aus Deutschland eintritt und nach einer großen Bie-
gung bei Alt-Orsowa in die Türkei geht, bildet den auch hier
sehr reißenden Hauptstrom des Landes und heißt daher die
ungarische Donau. Ihr Lauf, von Presburg bis Orsvwa,
beträgt etwa 128 Meilen.
Nebenflüsse ans dem linken Ufer: — 1. Waag (Vagus),
Quelle Tatragebirgc. — 2. Gran (Granus), Quelle Fatarage-
birge. — 3. Theiß (Tibiscus), 160 Meilen lang, Quelle Czerna-
Goragebirge (Seitenstüsse der Theiß: — westlich Hernath,
Quelle Fataragcbirge; — östlich Samos, aus 2 Flüssen; —
Körösch, 74 Meilen lang, ans 2'Flüssen — und M arvsch
(Neriseus), 104 Wkeilen lang, alle ans den Ostkarpathen). —•
4. Temes (Temessus), Quelle südliche Zweige der Ostkarpathen.
Auf dem rechten Ufer: — 1. Naab (Arabo), Quelle Fisch-
bacher Alpen. — 2. Drave oder Dr a n (Dravns, Duras), 138
Meilen lang, Quelle karnische Alpen 3860 Fuß hoch, mit der
Muhr (Mura), 68 Meilen lang, Quelle steirische Alpen. —.
3. Sawe oder San (Savus), 140 Meilen lang, Quelle Ostab-
dachnng des Terglon, — mit der Kulpa (Golaxis), Quelle juli-
sche Alpen; — 11 mist — Verbas — Bosna (ßosina), alle
3 von den dinarischcn Alpen, — und Drin a (Garaclrina), Quelle
Glntbotingcbirge. — 4. Mora w a s^Ioravus), ans dem Scardo-
gebirge, — mit der Nissawa (Nissnsi, vom Cunvvizagebirge.
Landseen: — 1. Platten- oder Balatonsee (Paluz
Voleea), 10 Meilen lang, 2 Meilen breit, 24 sumeilen groß
und 162 Fuß tief. Seine Zuflüsse kommen aus dem großen
Baku n y e r w a ld e. — 2. N eusiedlerse e (Lacus Peisonis),
4'/2 Meilen lang, 2 Meilen breit, 5'/2 sumeilen groß, sein Was-
ser ist salzig und sein Abfluß geht durch den dicht angrenzenden
Hansag Morast in die Raab. — 3. Czirknitzersce, süd-
westlich von Laibach, bald 2, bald 4 Meilen im Umfang, mit
Inseln und Höhlen, bald als See, bald als Feld und Wiesen
benutzt.
Kanäle: Begakanat, von den Römern gegraben, geht
von Temeswar bis an den untern Begaflnß, 16 Meilen lang.
Franzkanal, 13 Meilen lang, verbindet die Donau mit der
Theiß; Theresienkanal, welcher die Donau unterhalb Pcsth
mit der Theiß verbindet.
§. 4. Cltma. — Im N. ist der Winter in den Gebirgsge-
genden rauher, aber die Luft ist, besonders am Abhang der Kar-
pathen, gesunder, als im S., wo die Hitze aus den weitläufigen
sandigen Flächen im Sommer oft groß, die Luft aber veränder-
lich und wegen der Moräste so ungesund ist, daß häufige Fieber
und die sogenannte nngrische Krankheit daraus entstehen.
H. 5. pvodukte. — a. T h i c rr e i ch: Viel Rindvieh; im
5. auch Auerochsen; gute flüchtige Pferde; Schweine;
Schafe; Wildprett, Wölfe, Bären, Gemsen; im W. viel Ge-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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494 Abschii. 2. Das gcrman. Europa. Kap. 5. Schweiz. Eidgenossenschaft.
zunächst liegenden Gegenden des Hügellandes noch einigen An-
theil. Aber auf diesen niedrigeren Höhen gibt die Alpenwirth-
schaft der Lebensweise der Bevölkerung nicht mehr die Hanpt-
unterlage, weil Ackerbau und industrielle Thätigkeit hier häufig
eine viel höhere Bedeutung haben. —
Neben dem Hirtenlebcu ist noch die Jagd als eine,
wenngleich für deit Gewinn unbeträchtliche, doch für das Le-
den der Alpenvölker charakteristische Beschäftigung und auch
die Fischerei in den zahlreichen schönen Seen und Flüssen
des Hochgebirges anzuführen.
Waldwirthschaft und Bergbau bilden in den schwei-
zerischen Hochgebirgen ebenfalls nur sehr untergeordnete Nah-
rungsquclleu. Die Forsten der meisten Kantone sind entweder
durch frühere rücksichtslose Benutzung außerordentlich gelichtet
oder durch ihre unzugängliche Lage nur mit Schwierigkeit aus-
zubeuten; die nutzbaren mineralischen Schätze der Schweiz be-
schränken sich aber auf etwas Eisen, Zinn und Zink (Davos),
Kohlen und wenig Salz (Bex), deren Förderung das Landes-
bedürfniß lange nicht deckt, und nur eine geringe Anzahl von
Händen beschäftigt. —
Viel wichtiger erscheint daher, auch für die Alpengegen-
den, die industrielle Thätigkeit, die, ungeachtet des für
alle Hochgcbirgsgauen charakteristischen Mangels an großen
Städten und eigentlich städtischen Gewerben, den Weg in die
wilden Thäler mehrerer Alpen- und Jura-Kantone gefunden
hat. — Wenn einige derselben — die am dünnsten bevölker-
ten— nämlich die Ur-Kantone, auch Wallis und Graubünden
entweder ganz ohne dieselbe oder doch sehr arm daran sind,
wenn sic sich in anderen Gegenden — wie im Emmen-,
Simmen- und Entlibuch-Thal — nicht über die nächste länd-
liche Verarbeitung des gewonnenen Flachses und Hanfs er-
hebt: so verdanken ihr dagegen die Jura-und Alpen-Kantone
Neufchatel, Glarus, St. Gallen, besonders aber Appenzell,
eine Volkszahl, welche sie sonst gar nicht zu ernähren im Stande
seyn würden. — Ähnliches gilt von den Kantonen der Hoch-
ebene. Sie alle nehmen ungefähr mit gleichem Erfolge an der
sorgfältigen Kultur eines im Allgemeinen dankbaren Bodens
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Davos Simmen- Glarus Appenzell
60
Deutschland.
langes Amphitheater. — parenzo, Hafenstadt, 2100 C. — Litta nnova
am Quieto, 8oo E., Hafen, Bischofssitz. — Dignano, 57oo E., Wein-
bau (Rosenwein). — Itiottton«, 1000 E. In der Nahe ein großer
Wald, welcher vorzügliches Schiffbauholz liefert. — Nicht zum Deutschen
Bunde gehört der District Albona zwischen der Arfa und dem Busen von
Quarnero, so wie die Inseln Deglia (Welja) — 4z Q. M. 11,000 E.,
Lherso — 5q. M. 14,000 <£., welche Südfrüchte, Öl, Wein, Marmor
und Seide liefern und starke Schafzucht haben. In den beiden Städten
Deglia und Ossero sind Bischofssitze.
Iv. Grafschaft T y r o l.
— 516|Ü-$0?. 830,000 Einwohner. Eine Fortsetzung des Schwei-
zerlandes von hohen Alpenketten durchzogen, welche durch Iii, Inn,
Lech, Eisack und Etsch, und deren Nebenflüsse in mehr als 30 Thaler
zerschnitten werden. Drau, Iller, -Sech, Isar und Brenra haben hier
ihre Quellen, und der Rhein, der Boden- und Garda See berühren die
Granze. An der Schweizer Granze ist die Grtles Spitze — 12,000 F.
von oder Wüste umgeben, an der Karnthncr Granze der petzek oder die
Weißenbacher Spitze — 10,075 F., int Innern die wildspitze —
11,500 F., der weiekngel — 11,500 F., der Glockrhnrm — 9000 F.,
Die Hauptkette, welche die Provinz von W. nach O. durchschneidet und
sich an den Groß Glöckner anschließt, macht die Wasserscheide zwischen
dem Gebiet der Donau und der Etsch; ein Hauptpunkt in ihr ist der
Brenner — 6300 F., über den die wichtigste Handelsstraße aus Deutsch-
land nach Italien führt; doch sind in neueren Zeiten verschiedene herrliche
Kunststraßen nach der Schwei; und Italien über die Granzgebirge z. B.
über das Srilfser Joch nach Veltlin, angelegt. In W. des Brenner ist
in der Hauptkette der Ötzthaler Ferner, der die Quellen der Etsch ent-
halt, in O. zwischen dem Inn-, Salza- und Rienzer Thale der Drei-
herrn Spitz. Hohe Gipfel sind auch an der östl. Italien. Granze. Glet-
scher (Ferner), Lawinen, Schnee- und Eisfelder, Bergseen, wild-
bäche, Bergstürze (Murren), Wasserfälle sind diesem Lande, wie der
Schweiz, eigen. Die Alpen enthalten herrliche Weiden, daher treffliche
Viehzucht; der S. gehört gleichsam schon Italien an in Klima, Produk-
ten und Lebensart; dort treibt man Seidenbau, und es gedeihen wein,
Rastanien, Mandeln, selbst Zitronen; auch spürt man dort schon den
drückenden Siroeco. In den Thalern ist noch guter Acker- und Obstbau,
aber Getreide wird nicht hinreichend gcbauet. Reich ist Tyrol an Eisen,
Rupfer, Blei, Galmei und Salz; Gold wird sehr wenig gewonnen,
mehr Silber; auch Edelsteine finden sich. Große Waldungen bedecken
den Abhang der Berge, auf denen viele Arzneikranrer gesammelt wer-
den. Die wilden Alpenthiere, Gemsen, Baren, Wölfe, Buchse finden
sich auch hier; der Steinbock scheint vertilgt. Obgleich große Fabriken
nicht gefunden werden, so beschäftigen doch außer Vogelfang, Viehzucht,
Acker- und Bergbau, Seiden-, Moll- und Baumwollweberei, die Bear-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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22
Europa. B. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge.
9. Der Schafberg im Salzkammergut. Jäher Abbruch der Kalkschichten tritt oft in den Alpen auf,
so am Faulhorn beim Brienzer See, am kühnsten jedoch am „Österreichischen Rigi", dem Schafberg am
St. Wolfgang-See. Sein mit der Zahnradbahn ersteigbarer Gipfel erschließt eine der malerischsten Aus-
sichten auf die Berge und Seen des Salzkammergutes, auf die Österreichischen Alpen, den Böhmer Wald
und Oberbayern. Besonders wuchtig und burgartig reckt sich die steile Gruppe des Dachsteins empor.
10. Der Workotschberg im Böhmischen Mittelgebirge. Bei Aussig an der Elbe steigen Basalt
kegel steil wie Torpfeiler empor. Unter ihnen fällt besonders der Workotsch durch die fächerartige Stel-
lung seiner Basaltsäulen aus. Seine Vorderkante gleicht dadurch der Schwanzfeder eines Vogels. Bisher
wurden diese schönen Naturdenkmäler noch nicht durch Steinbruchsbetrieb bedroht, Der Verwitterungs-
boden der vulkanischen Massen ist von außerordentlicher Fruchtbarkeit.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schafberg Wolfgang-See Oberbayern
197
ren 1808 und 1809. — Barcelona, am mittelländ. Meere, 160000
Ew., Festung. Es ist in Hinsicht des Gewerbefleißes die erste Stadt Spa-
niens. — Valencia, 70000 Ew., Seiden- und Tuchweberei. Seehan-
del. — Noch sind zu erwähnen: Die Inseln Balearen: Majorka und
Minorka, und die Pithyusen (Jviza und Formentera) im mittelländi-
schen Meere.
Auf der Grenze von Spanien und Frankreich liegt am südlichen Ab-
hange der Pyrenäen der Freistaat Andorra, 9 Qm. groß u. 16000 Ew.
zählend. Er enthält im Ganzen 34 Ortschaften, darunter Andorra la
viella, Haupt- und Regierungssitz mit 2000 Ew. —
Italien oder die apenninische Halbinsel (5536 Qm., 25 Mill. Ew.).
Obgleich durchgängig ein Gebirgsland, verdient es doch wegen seines
sehr milden Klimas, seiner Naturschönheiten und seines Reichthums an
edlen Früchten den schönen Namen eines „Garten von Europa." Die
glückliche Lage dieser Halbinsel zwischen zwei Meeren erhöht die Natur-
kräfte dieses gesegneten Landes nur noch mehr, indem durch die Seewinde
die drückend heiße Luft abgekühlt und die nöthige Feuchtigkeit herbeigeführt
wird. Demungeachtet gibt es freilich immer noch sehr heiße Tage, aber
auch köstliche Abende, wo der Himmel blauer und glänzender erscheint als
bei uns. Schnee und Eis sind in den Ebenen eine seltene Erscheinung.
Nur im nördlichen Italien, welches durch die Alpen von dem übrigen Eu-
ropa geschieden wird, gefriert zuweilen auf kurze Zeit das Wasser. In der
südlichen Hälfte weht oft der aus Afrikas Sandwüsten kommende S i -
rocco, und in einzeln Theilen von Mittelitalien, z. B. in der Campagna
und in den pontinischen Sümpfen, ist die Luft sehr feucht u. ungesund. —
Das Land ist in einer Länge von 156 Meilen von den Apenninen
durchzogen. Der Kamm dieses Gebirges wird durch abgerundete Gipfel,
dürre Hochplatten und Weideplätze gebildet. Die Seiten sind mit großen
Kastanienwäldern und am Fuße mit Olivenhainen bepflanzt. — Berühmte
vulkanische Gebirge befinden sich in Unteritalien, der Vesuv bei Neapel
und auf der Insel Sicilien der Ätna. — Von Mineralien sind zu
nennen: Eisen (auf Elba), Blei, Marmor (bei Carrara), Schwefel (auf
Sicilien), Stein- und Braunkohlen. Es wachsen auf freiem Felde Man-
deln, Kastanien, Feigen, Oliven, Pomeranzen, Citronen und andere edle
Früchte und alles Obst, das wir in unsern Gärten finden; ferner Lorbeer-
bäume, Granatäpfel, Johannisbrod und Süßholz. — Mit zahmen und
wilden Thieren ist Italien reichlich versehen. Man trifft Rindvieh,
Büffel, Pferde, Schafe, Schweine, Hasen u. s. w., wie bei uns, und außer-
dem noch Bären, Gemsen, Murmelthiere und Salamander (eine Art un-
schädlicher Eidechsen). Auch fehlt es nicht an Taranteln (eine Art Spinnen)
und Scorpionen, deren giftige Stiche entsetzlich schmerzen und sehr gefähr-
lich sind. Doch wenden seine Bewohner auf die Gewinnung und Verar-
beitung der Erzeugnisse der Natur noch keineswegs überall den nöthigen
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Extrahierte Ortsnamen: Barcelona Valencia Jviza Formentera Spanien Frankreich Andorra Italien Europa Italien Afrikas Mittelitalien Unteritalien Neapel Sicilien Elba Sicilien Johannisbrod Italien
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Ii. Die Appeninen-Halbinsel oder Italien.
A. Allgemeines.
Größe. 5700 ^Meilen.
V öden gestalt. Im Norden treten die Alpen mit
ihren höchsten Bergen in das Land. Der Mont blank,
über 14,000' hoch, in Eis erstarrt, höchster Berg Europa's.
Die Appen inen, größtenteils maldleer, unter der Schnee-
linie, durchziehen Italien seiner ganzen Länge nach, der
Gran Sasso 9500' hoch. Die Vulkane: der Vesuv bei
Neapel 3600', und der über 10,000' hohe Aetna auf
Sizilien.
Ebenen. Die Poebene, die römische und die
camp anisch e bei Neapel. Ungesunde Tiefebenen sind die
pontinischen Sümpfe südl. von Rom und die Ma-
re mmen Toskana's.
Flüsse und S e e en. In Norditalien die Alpenseeen:
Lago maggiore (Lako madschore), Comersee, Gardasee;
Flüsse: Po, Arno, Tiber.
Klima. Das Klima ist sehr mild, die rauhen Ge-
birgsgegenden ausgenommen. In den südl. Gegenden und
an: Meere herrscht fast ein beständiger Frühling, in dem
südlichsten Theile herrscht oft unerträgliche Hitze, Schnee
kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. In vielen Ge-
genden ist Italien ein paradiesisches Land; die mildesten
und fruchtbarsten Landstriche sind: die Poebene, Genna,
Florenz, Neapel, Sizilien. Die Gefilde von Rom sind ver-
ödet. In Oberitalien wachsen Orangen nur an geschützten
Stellen unter freiem Himmel, in Unteritalien gedeiht die
Dattelpalme und Aloe.
Heißer Wind: Sirokko.
Produkte. Thiere: Büffel, Wölfe, Bären, Gemsen,
Murmelthiere, Thunfische, Sardellen, Skorpione, spanische
Fliegen.
Pflanzen. Getreide, vorz. Weizen, Mais und Reis;
Wein, Mandeln, Kastanien, Feigen, Oliven, Citronen, Po-
meranzen, Apfelsinen, Johannisbrot, Granatäpfel, Lorbeer-
bäume von der Größe einer Linde, Süßholz, Safran, Tabak,
Baumwolle; in den südlichsten Gegenden: Dattelpalmen,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Arno Genna Johannisbrot
Extrahierte Ortsnamen: Italien Berg_Europa's Italien Gran_Sasso Neapel Sizilien Neapel Rom Norditalien Comersee Italien Florenz Neapel Sizilien Rom Oberitalien Unteritalien Süßholz